Hans Scholl und seine Familie

Am 9. Mai 1942 war auch Sophie nach München gekommen und hatte sich bald dem Kreis der "Weissen Rose" angeschlossen. " Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die Boten der rächenden Nemesis unhaltsam näher und näher rücken... " so die Klage in einem Flugblatt der "Weissen Rose".

Der Vater Robert Scholl wurde von einer Angestellten am 24.08.1942 denunziert, weil er bei einer Diskussion in seinem Büro Hitler eine " große Gottesgeißel " genannt und hinzugefügt hatte: "Wenn er nicht bald Schluß mit dem Krieg macht, werden in zwei Jahren die Russen in Berlin stehen. " Am 3. August 1942 verurteilte ihn ein Sondergericht wegen "Heimtücke" zu vier Monaten Gefängnis.

Der Verhaftung folgte wenig später das Berufsverbot. Doch diese Maßnahmen, die dazu gedacht waren, die Familienmitglieder einzuschüchtern, bewirkten einen engeren Zusammenhalt. Aus verschiedenen Quellen geht hervor, daß Sophie Scholl bei einem Gefängnisbesuch bei ihrem Vater das Lied "Die Gedanken sind frei" auf der Flöte vorspielte.

Werner Scholl

Werner Scholl (Bruder)

Die "Weisse Rose" rief auf " Leistet passiven Widerstand -- Widerstand -- wo immer Ihr auch seid! " Weitere flammende Aufrufe wurden dann auch in Frankfurt, Stuttgart, Wien und anderen Städten verteilt. Am 18. Februar 1943 war das Schicksal der Geschwister Scholl und ihrer Freunde besiegelt. Hans und Sophie Scholl legten so wie schon öfters, gegen 11 Uhr Flugblätter in die Nischen und Gänge der Münchener Universität. Eine Anzahl warfen sie von oben in den Lichthof - dem Hausmeister Jakob Schmid praktisch vor die Füße.

Die Gestapo wurde sofort benachrichtigt es setzten Verhaftungen ein, Untersuchungen und Verhöre folgten. Roland Freißler, der Präsident des Volksgerichtshofes, leitete mit aller Schärfe die Prozesse. Das Urteil war voraussehbar. Am 22. Februar 1943 wurde wegen "Widerstandes, Hochverrats und des Versuchs, die nationalsozialistische Gesellschafts- ordnung umzustürzen" Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst zum Tode durch das Fallbeil verurteilt .

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