Scholls Schreibmaschine

Innerhalb von fünf Tagen werden drei junge Menschen im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet, um eine Schreibmaschine dagegen "kümmerte sich" die Nazi-Justiz fast ein Jahr lang.

Foto: Paul Velthaus
Foto: Paul Velthaus

Dies ist das Modell einer "Remington Portable 1928".
Auf einer Schreibmaschine der gleichen Serie haben im Juni 1942 und im Januar/Februar 1943 Hans Scholl und Alexander Schmorell die Wachsmatrizen zu den Flugblättern der "Weißen Rose" beschrieben.

Eine solche Maschine wurde am 19. Februar 1943 im Keller des Ateliers Eickemeyer in München von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt. Am 22. Februar wurde diese dem Volksgerichtshof in München als Beweismittel gegen Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst vorgelegt.

Die Schreibmaschine war Eigentum eines guten Bekannten von Alexander Schmorell, des Chemotechnikers Karl Pötzl, der Mitglied der SS war. Im Gestapoverhör konnte er nachweisen, dass er von der Verwendung der Maschine zur Herstellung von Flugblättern nichts gewusst hatte.

Erst am 4. Februar 1944 (!) hat er die Schreibmaschine von der Reichsanwaltschaft Berlin zurückerhalten. Das Original befindet sich heute im Besitz des Weiße-Rose-Instituts in München.

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