Film über Widerstand

Schulklassen sind am 11. und 12. Mai ins Kino eingeladen / Noch gibt es Plätze

Der Arbeitskreis "Weiße Rose", die Initiativgruppe Geschwister Scholl und das Stadtarchiv laden Schulklassen am 11. und 12. Mai zu einem Dokumentarfilm ins Kammer-Kino ein. Bisher haben sich rund 650 Schüler angemeldet. Noch sind Plätze für Schulklassen frei.

Der Widerstand der "Weißen Rose" in der Nazizeit war schon mehrmals Thema von Filmen, zuletzt sehr erfolgreich in dem Spielfilm "Sophie Scholl - die letzten Tage". Doch eine dokumentarische Gesamtdarstellung der Widerstandsarbeit der Münchner Studenten in den Kriegsjahren 1942 und 1943 gab es bisher nicht.

Für die Filmemacherin Katrin Seybold, die für Buch und Regie des Dokumentarfilms "Die Widerständigen - Zeugen der Weißen Rose" verantwortlich zeichnet, gab es mehrere Gründe, warum sie sich von 2000 bis 2008 mit dem Thema beschäftigte. "Es war der allerletzte Moment für eine 'lebendige' Aufnahme der Zeugen, sollten unsere Nachfahren nur die Gestapoprotokolle und Volksgerichtshofakten zur Verfügung behalten?", so Katrin Seybold.

Der Widerstand der Weißen Rose wird häufig ausschließlich mit den Geschwistern Scholl gleichgesetzt. Anderen Mitgliedern der "Wei­ßen Rose" blieb bis heute die Anerkennung der breiten Öffentlichkeit versagt, fasst niemand kennt sie oder ihre Namen.

Katrin Seybold wollte aber nicht nur sie, sondern auch die Gesichter der zackigen Töter, Denunzianten, Spitzel, Gestapobeamten, der Herren des Gerichts und der Herren Ankläger, der Reichsanwälte zeigen. Fast alle waren bislang unsichtbar und gesichtslos. "Was ich fand, zeigt, die Vollstrecker der Nazidiktatur haben ein gewöhnliches, biederes Gesicht," kommentiert die Filmemacherin.

Im Film fügen sich ungeschnittene Interviewpassagen der Zeitzeugen, Aufnahmen von den Tatorten, Bilder der Gestapobeamten, der Richter und Henker zu einem authentischen Gesamteindruck zusammen. Das Material weist dabei weit über die bislang bekannten Legenden hinaus. Der Film lässt aber auch Fragen nach der eigenen Zivilcourage aufkommen.

Info:
Bisher haben sich für die vier kostenlosen Vorstellungen rund 650 Schülerinnen und Schüler - vornehmlich der Eichendorffschule und der Crailsheimer Berufsschulen - angemeldet. Am Montag, 11. Mai um 14 Uhr und am Dienstag, 12. Mai um 11 Uhr und 14 Uhr sind noch Plätze frei. Anmeldungen sind zu richten an: Ursula Mroßko, Im Spitalgarten 3/2, 74564 Crailsheim oder uschi.mrossko@gmx.de.

BU: Zeitzeugen kommen in "Die Widerständler - Zeugen der Weißen Rose" zu Wort.

(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Crailsheimer Stadtblatts)

nach oben