Mitglied im Denkstättenkuratorium

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Seit Januar 2015 ist unser Arbeitskreis Mitglied im Denkstättenkuratorium
NS Dokumentation Oberschwaben.
Dieses Gremium hat z.Z. 95 Mitglieder. Mitglieder sind Landtagsfraktionen. Land-kreise, Städte und Gemeinden, Hochschulen, LpB, Stiftungen Akademien, Vereine, Denkstätten, Kirchen, Museen u.a.

Das Denkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben verbindet „Ober-schwäbische Erinnerungswege“, die die lokalgeschichtliche Dimension der Gräuel des NS-Regimes verdeutlichen.

Es sind fünf kreisbezogene Wege ausgewiesen: für die Landkreise Bodenseekreis, Sigmaringen, Ravensburg, Biberach, Ulm, Alb-Donau. An jedem dieser Wege liegen mindestens zehn (bis zu achtzehn) DENKorte.

Hier wird historische Erinnerung erfahrbar und wandelt sich zu konkreter Geschichte sowie einem Stück der eigenen Identität. Mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement setzen die Menschen vor Ort nicht nur ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen, sondern leisten auch einen ebenso wichtigen Beitrag für die demokratische Bildung in Baden-Württemberg. Die „Oberschwäbischen Erinnerungswege“ mit ihren 60
DENKorten sind nicht zuletzt auch deshalb so wichtig, da sie uns immer wieder dazu auffordern, unsere Ideale und Werte entschieden zu verteidigen. (Winfried Kretsch-mann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg)


Prof. Wolfgang Marcus für das Kuratorium:

Begehen Sie diese Wege, so werden Sie anschauliche Kenntnisse von Vorgängen, Tätern und Opfern der dunkelsten Epoche unserer Geschichte erhalten, deren Augenzeugen allmählich ausgehen. Sie werden Plätze, Steine, Tafeln, Inschriften finden, die als Zeugen jener Epoche die Augenzeugen überleben werden.
Sie werden an DENKorte kommen, die so heißen, weil man an ihnen zum DENKEN kommen und nachdenklich werden kann. Die Erinnerungswege verbinden 60 DENK-orte miteinander.

Sie werden Eindrücke erhalten von menschlichen Abgründen und menschlicher Größe und werden – hoffentlich – darüber noch erschrecken, sich daran aber auch bewundernd erfreuen können. Sie werden Einsichten erhalten über das Diabolische,
struktureller Gewalt, über Verhalten im Kollektiv und über die Unersetzbarkeit und die Würde des Gewissens und derer, die – bis in den Tod – ihm zu folgen bereit waren. Ebenso Einsichten über die, die ihr Gewissen erstickt – oder zuvor es gar nicht erst zu bilden versucht haben. Sie werden fragen: warum gibt es diese DENKorte erst in der 2. Generation nach den Ereignissen und nach dem Krieg? Und sie - die individuell zweifelsfrei Schuldlosen – werden sich der Frage stellen müssen: wie hätten wir gehandelt, wenn wir an der Stelle unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern gestanden wären? Und alle, die Jungen und die Alten, Frauen wie Männer, Juden, Christen, Muslime und Atheisten, die sich auf oberschwäbischen Erinnerungswegen bewegen werden, sind angefragt einzugestehen, dass der Mensch ein barmherzigkeitsbedürftiges Wesen ist.

Und natürlich sind nicht nur die Jungen , sondern auch die Alten, bis hin zu noch le-benden Augenzeugen der Ereignisse herzlich eingeladen, sich auf oberschwäbischen Wegen der Erinnerung zu bewegen, einzukehren, umzukehren .

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